Beim Immobilienkauf zählen die Kaufnebenkosten – vor allem Grunderwerbsteuer, Notar- & Grundbuchkosten sowie die Maklerprovision – zu den größten Budgetposten. Auf dieser Seite finden Sie eine aktuelle Ländertabelle, einen Rechner für Ihre individuelle Situation, Praxis-Beispiele und legale Spartipps. (Stand: 23.10.2025; Hinweise für 2026 siehe unten.)
Schnellübersicht
- Grunderwerbsteuer: je nach Bundesland ca. 3,5–6,5 % des Kaufpreises (Bremen: 5,5 % seit 01.07.2025; Bayern/Thüringen: 3,5 % / 5,0 %).
- Notar & Grundbuch: typischer Richtwert 1,5–2,0 %.
- Maklerprovision: regional üblich insgesamt 3,57–7,14 %; bei Eigennutzern von Wohnung/Einfamilienhaus gilt i. d. R. hälftige Teilung (§ 656c BGB).
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Kaufnebenkosten-Rechner
Grunderwerbsteuer je Bundesland (Tabelle)
Die Grunderwerbsteuer wird auf den Kaufpreis (inkl. Grundstück) erhoben. Die Höhe legt jedes Bundesland selbst fest. Stand: 23.10.2025
Bundesland | Steuersatz | Hinweise |
Baden-Württemberg | 5,0 % | Landessatz unverändert. |
Bayern | 3,5 % | Niedrigster Satz bundesweit. |
Berlin | 6,0 % | — |
Brandenburg | 6,5 % | — |
Bremen | 5,5 % | gilt für Erwerbe seit 01.07.2025 (zuvor 5,0 %). Quelle Land Bremen. |
Hamburg | 5,5 % | seit 01.01.2023. |
Hessen | 6,0 % | — |
Mecklenburg-Vorpommern | 6,0 % | — |
Niedersachsen | 5,0 % | — |
Nordrhein-Westfalen | 6,5 % | — |
Rheinland-Pfalz | 5,0 % | — |
Saarland | 6,5 % | — |
Sachsen | 5,5 % | seit 01.01.2023. |
Sachsen-Anhalt | 5,0 % | — |
Schleswig-Holstein | 6,5 % | — |
Thüringen | 5,0 % | seit 2024 gesenkt (zuvor 6,5 %). |
Quellen u. a.: Land Bremen (Steuersatz 5,5 % seit 01.07.2025), Übersichten von Haufe/Tax Foundation/Wüstenrot. Verbindlich sind die Landesgesetze/-verordnungen.
Notar- & Grundbuchkosten
Die Gebühren sind bundesweit durch das GNotKG geregelt. Als Richtwert gelten bei Kauf von Bestandsobjekten ca. 1,5–2,0 % des Kaufpreises (davon Notar ≈ 1,0–1,5 %, Grundbuch ≈ 0,5 %). Bei Grundschuldbestellung/Anderkonto etc. können zusätzliche Posten entstehen. Nutzen Sie den Rechner und rechnen Sie konservativ.
Maklerprovision & Kostenverteilung
Die Gesamthöhe der Provision ist frei verhandelbar (regional oft 3,57–7,14 %). Bei Kauf von Wohnungen und Einfamilienhäusern durch Verbraucher gilt in der Regel der Halbteilungsgrundsatz: Käufer und Verkäufer zahlen nur in gleicher Höhe – Abweichungen machen den Provisionsanspruch regelmäßig unwirksam (§ 656c BGB). Für unbebaute Grundstücke, Mehrfamilienhäuser, Gewerbe gilt die Regelung nicht in gleicher Weise.
Praxis-Beispiele
Fall | Ansatz | Ergebnis |
Eigennutzer, Kaufpreis 300.000 € in Bayern | GrESt 3,5 % • Notar/Grundbuch 1,5 % • Makler gesamt 3,57 % (Käuferanteil 50 %) | GrESt 10.500 € • Notar/Grundbuch 4.500 € • Makleranteil 5.355 € ⇒ Nebenkosten 20.355 € (6,8 %) |
Eigennutzer, Kaufpreis 500.000 € in NRW | GrESt 6,5 % • Notar/Grundbuch 1,7 % • Makler gesamt 3,57 % (Käuferanteil 50 %) | GrESt 32.500 € • Notar/Grundbuch 8.500 € • Makleranteil 8.925 € ⇒ Nebenkosten 49.925 € (10,0 %) |
Legale Spartipps
- Standort & Timing: Bundesland-Sätze vergleichen; Bremen-Änderung ab 01.07.2025 beachten.
- Makler verhandeln: Doppelprovision ≙ hälftige Teilung; Rabatte wirken symmetrisch (§ 656c BGB).
- Kaufvertrag prüfen: Bei einheitlichem Erwerbsvorgang (z. B. Grundstückskauf + gebundener Bauvertrag) kann die GrESt auch auf Baukosten anfallen – steuerschädliche Kopplungen vermeiden.
- Effizienz & Finanzierung: Förderungen (z. B. KfW) senken Gesamtkosten; solide Zinsbindung einplanen.
- Transparente Vermarktung: Für Verkäufer lohnt ein starkes Exposé + Reichweite: Jetzt inserieren.
FAQ: Häufige Fragen
Wie hoch sind die Kaufnebenkosten insgesamt?
Je nach Bundesland/Provision typischerweise 7–12 % des Kaufpreises. Unser Rechner zeigt die Spanne für Ihren Fall.
Welche Nebenkosten kann ich beeinflussen?
Die Grunderwerbsteuer ist fix je Bundesland; bei Maklercourtage und teils Notarleistungen gibt es Verhandlung/Alternativen (z. B. kein Anderkonto).
Was gilt für 2026?
Aktuell sind keine flächendeckenden Satzänderungen beschlossen. Prüfen Sie vor Beurkundung stets den tagesaktuellen Landessatz (wir aktualisieren die Tabelle laufend).
Fazit
Mit korrekter Planung lassen sich Kaufnebenkosten realistisch kalkulieren und legal optimieren. Die größten Hebel liegen im Bundesland, in der Maklerverteilung und in einer sauberen Vertragsgestaltung.
Hinweis:
Die Informationen auf dieser Seite stellen keine Rechts-, Finanz- oder Steuerberatung dar, sondern dienen lediglich der unverbindlichen Information. Obwohl die Seiten mit großer Sorgfalt erstellt wurden, können wir eventuelle Fehler nicht ausschließen. Wir freuen uns sehr über entsprechende Hinweise und versuchen diese zeitnah umzusetzen. Alle Angaben ohne Gewähr.Quellen
- Land Bremen – Grunderwerbsteuer: PDF-Hinweis mit 5,5 % seit 01.07.2025: service.bremen.de
- Haufe – Übersicht & Bremen-Erhöhung: haufe.de, Themenseite
- Tax Foundation – Ländersätze: taxfoundation.org
- Wüstenrot – Tabelle (Stand Jan. 2025, inkl. Thüringen 5,0 %): wuestenrot.de
- Notar & Grundbuch (1,5–2,0 %): interhyp.de, commerzbank.de, vb-rb-immobilien.de
- Maklercourtage – § 656c BGB & Praxis: gesetze-im-internet.de, ihk-muenchen.de
- Einheitlicher Erwerbsvorgang (GrESt auf Baukosten): nwb-experten-blog.de