Preise bei großen Immobilienportalen, viele beschweren sich, wenige tun etwas dagegen

...und die geheimen Vorteile kleiner Immobilienportale, die erfahrene Makler für sich nutzen

Die meisten Immobilienmakler haben bereits die Erfahrung gemacht, dass für eine schnelle Vermarktung die Veröffentlichung Ihrer Objekte in vergleichsweise teuren Immobilienportalen unumgänglich ist. Tatsächlich ist die Menge an Vermittlungen, die rein durch Empfehlung stattfindet, hauptsächlich im privaten Bereich zu finden und erstreckt sich vorwiegend über den Verwandten- und Freundeskreis. Deutlich seltener existiert die Direktvermittlung bei Immobilienmaklern. Handelt es sich um Objekte, für die bereits Kaufinteressenten vermerkt sind, kann es passieren, dass Objekte „unter der Hand“ vermittelt werden ohne diese öffentlich anzubieten. Die Gründe einen Makler für die Vermittlung zu beauftragen können vielfältig sein,

z.B. Anbieter
  • kennen sich selbst nicht mit den rechtlichen Rahmenbedingungen aus
  • können die Vermittlung organisatorisch nicht bewältigen
  • sind nicht sachkundig und kennen den evtl. Marktwerk der Immobilie nicht
  • wollen nicht direkt mit Mietern / Käufern in Kontakt treten
  • möchten eine schnelle unkomplizierte Vermittlung
  • usw.
Gleichzeitig liegt es im Interesse des Immobilienmaklers das Objekt kurzfristig zu vermitteln und somit entsprechende Verkaufsgebühr einzufordern. Was spricht also dagegen, das Objekt in einem Immobilienportal mit extrem hoher Reichweite zu inserieren? Der Preis!

Von welchen Preisen sprechen wir?

Die Webeite „test-der-Immobilienboersen.de“ gibt einen guten Überblick über die Preise der bekanntesten Immobilienportale. Bei einem großen Anbieter starten die Preise für Immobilienmakler ab 299,00 Euro (zzgl. MwSt.) pro Monat (Preise Herbst 2019) und das bei einem Immobilienbestand bis zu 5 Objekten.

Schaut man sich auf der Seite die gewerblichen Preise bei einem anderen führenden Immobilienportal an, variieren diese nach Laufzeit und Anzeigeart (Vermietungs- /Verkaufsobjekte). Hinzu kommen weitere Wahloptionen vom Basis- bis zum Premiumtarif. Somit variieren die Preise von ca. 67,00 Euro/Monat für ein einzelnes Mietobjekt im Basistarif bis zu 274,00 Euro/Monat für ein einziges Verkaufsobjekt im Premiumtarif (Preise 12.2018).
Hinweis: Die tatsächlichen Preise sind zum Stand dieses Artikels evtl. höher

Stehen die Preise im Verhältnis zu den Vermittlungsprovisionen?

Stehen bei Kaufobjekten Provisionen zwischen ca. 3,5 und 6% des Verkaufspreises im Raum, z.B. bei einer 60m² Wohnung im Großraum München im mittleren Preissegment von 450.000,00 Euro, bedeutet dies eine Verkaufsprovision von 15.660,00 Euro bei einer Courtage von 3,48%.
Ganz anders sieht es bei Vermietungsobjekten aus. Hier ist die Höhe der Maklercourtage auf maximal zwei Nettokaltmieten zzgl. MwSt. begrenzt, d.h. für die 60m² Wohnung in München wären bei einer Miete im mittleren Preissegment maximal 2400,00 Euro zzgl. MwSt. Provision fällig.

Allergings handelt es sich in beiden Fällen um Immobilien in München, der Stadt mit den höchsten Immobilienpreisen innerhalb Deutschlands.
Die Portale unterscheiden bei den Paketpreisen für Immobilienmakler nicht den Standort des Objektes.

Schauen wir uns eine 60m² Wohnung im Umkreis Hannover an, sind Mietpreise in Höhe von 450,00 Euro möglich, d.h. für Makler steht eine Provision von maximal 900,00 zzgl. MwSt. im Raum.
Würde eine solche Mietwohnung 3 Monate über eines der beiden Portale angeboten, so wäre nach dieser Zeit bereits fast die gesamte zu erwartende Provision an das Immobilienportal gezahlt (Kosten für die Gespräche mit dem Anbieter, Interessenten, Besichtigungstermine und den Aufwand für die Erstellung des Exposés nicht eingerechnet).
Natürlich ist es möglich früher einen geeigneten Mieter zu finden, jedoch ist es nichts Ungewöhnliches, dass Mietobjekte ca. 1-3 Monate im Portfolio gelistet werden.

Gerade für Immobilienmakler mit vielen Vermietungsobjekten hat die übergroß bezahlte Reichweite auch Nachteile. Es gibt zu viele Anfragen. Oftmals erhalten Anbieter von Wohnungen in begehrter Lage hundert Kontaktanfragen pro Tag. Der Arbeitsaufwand diese täglich zu beantworten, und/oder für die schiere Menge an Interessenten Besichtigungstermine zu organisieren, wirft bereits die Frage nach dem Sinn einer solchen Kontaktflut auf. Basierend auf dieser Anfragewelle werden dann auch die entsprechenden Preise gerechtfertigt.

Die Werbebotschaften der großen Immobilienportale sind dabei eindeutig: Schnell viele Interessenten erreichen, anstatt auf günstige oder kostenfreie Anzeigenportale vertrauen und auf den Immobilien sitzen bleiben.

Kostenfreie und günstige Anbieter mit versteckten Vorteilen

Besonders bei Mietobjekten kann es sinnvoll sein, diese in preiswerten oder kostenfreien Immobilienportalen anzubieten. Auch auf den Seiten von clever-immobilien.de und vieler anderer Anbieter finden Sie Reichweitenpakete, bei denen Ihre Immobilien auf Partnerwebsites mit Millionen von Zugriffen pro Monat mitübermittelt werden und das zu einem Bruchteil der Kosten. Erhalten Sie genauso viele Kontakte wie bei den großen und teuren Anbietern? Nein, das brauchen Sie auch nicht!

Ein entscheidender und wenig bekannter Vorteil, den meist nur große Immobilienagenturen für sich nutzen ist das Thema SEO (Search Engine Optimization), um die Auffindbarkeit im Internet zu stärken.
Was bedeutet das genau?
Es handelt sich dabei um unterschiedlichste Optimierungsmaßnahmen für die eigene Unternehmenswebseite, um in den Ergebnislisten von Suchmaschinen möglichst weit oben gelistet zu werden, z.B. bei der Stichwortsuche nach „Verkauf Haus München“. Ersetzen Sie „München“, mit der Stadt, in der Sie Ihre Dienstleistung anbieten. Werden Sie dabei ganz oben gelistet? Wie sieht es aus mit „Immobilienmakler München“? An welcher Stelle stehen Sie?

Bei diesem Thema sind sich alle Immobilienmakler einig,

...das Schwierige ist nicht mehr eine Immobilie zu vermitteln, sondern den Auftrag eines Verkäufers über ein Objekt in renommierter Lage zu erhalten.


Und dafür müssen Sie gefunden werden! Waren vor Zeiten des Internet regionale Mundpropaganda und örtliche Werbemaßnahmen in Form von Flyern und Werbeplakaten ausschlaggebende Medien, um Interessenten auf Maklerdienstleistungen aufmerksam zu machen, so sind es heute überwiegend die Auffindbarkeit in Suchmaschinen und die digitale Weiterempfehlungsrate in Form von Bewertungen. D.h. Eine gute Auffindbarkeit für Ihre Maklerdienstleistung bedeutet, Sie präsentieren Sich im Internet vielen Interessenten auf vielen Webseiten. Das stärkt das Vertrauen in Ihr Unternehmen und steigert zugleich Ihre Chancen zusätzliche Makleraufträge zu erhalten. Das heißt: Hier lohnt sich die zusätzliche Präsenz auf weiteren Immobilienportalen, insbesondere wenn Sie von diesen auf ihre eigene Unternehmens- bzw. Maklerwebseite verlinken können.

Fazit

Es ist durchaus sinnvoll bei den großen und teuren Immobilienportalen kleinere Anzeigenkontingente zu buchen und dort nur die Immobilien zu veröffentlichen, bei denen der Erlös in einem geeigneten Verhältnis zum Inseratspreis stehen. Bei der Vermietung von Wohnungen und Häusern können auch kleinere und günstigere Anzeigenportale ausreichend Kontaktanfragen liefern, wenn diese mit qualitativ hochwertigen Immobiliensuchmaschinen zusammenarbeiten. Zusätzlich dient jede Veröffentlichung in einem zusätzlichen Immobilienportal, unabhängig ob Kauf- oder Mietobjekt als ergänzende Werbung für das Objekt und für Ihr eigenes Unternehmen. Denn gerade die großen Immobilienmaklerbüros haben längst erkannt, dass eine starke Präsenz im Internet bedeutet, auf vielen themenrelevanten Websites auffindbar zu sein. Denn es geht nicht nur darum Immobilien schnell zu vermitteln, sondern auch eventuelle Verkäufer auf Ihr Maklerbüro aufmerksam zu machen!

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